Ein Nachmittag in: Marburg

Für eine Tagung war ich bis neulich in Marburg. Am Nachmittag habe ich mir frei gegeben um die Stadt zu erkunden. Mein erstes Ziel war das Schloss. Es fährt zwar ein kleiner Bus, die Linie 10, aber ich gehe lieber zu Fuß.

Die Landgraf-Philpp-Straße zum Schloss ist gepflastert und an diesem Sonntagmittag nahezu leer. Die Straße ist links und rechts von Mauern eingefasst. Von der Lahn (186 M ü. NN) bis zum Schloss (287 M ü. NN) überwinde ich 101 Höhenmeter. Diese Anstrengungen lohnt sich!

Tipp: Den Weg zum Schloss am Marktplatz beginnen: rechts am Brunnen vorbei und an der nächsten Möglichkeit links abbiegen und gleich wieder rechts die Treppen hinaufstiegen.

Das Schloss ist so etwas wie das Wahrzeichen von Marburg. Ursprünglich im 11. Jahrhundert als Burg angelegt, entstand aus ihr die erste Residenz der Landgrafschaft Hessen. Heute wird das Schloss überwiegend von der Universität Marburg genutzt, unter anderem als Museum. Von der Landgraf-Philipp-Straße kommend betritt man das Schloss durch das Südtor.

Tipp: Die Terrasse des Restaurants bietet eine erste Aussicht auf die Stadt und auf das Schloss.

Ich umrunde die Burg einmal und bewundere Marburg von oben. Das Schloss steht auf einem Felsen aus Buntsandstein mit schnell abfallenden Hängen. Das macht den Aufstieg anstrengend und die Aussicht grandios. Früher hatte das den Hintergrund, dass potenzielle Angreifer rechtzeitig erkannt wurden und das Schloss effektiv verteidigt werden konnte. So war das Schloss von Angreifern nur schwer einzunehmen.

Tipp: Unbedingt das Schloss einmal umrunden. Erst auf der anderen Seite zeigt sich, wie Marburg sich an der Lahn entlang streckt (zu sehen auf dem Bild in der Mitte).

Das Schloss ist nicht besonders groß und schnell erkundet. Ich verlasse es durch das Südtor, durch welches ich auch hereingekommen bin. Für den Abstieg wähle ich einen anderen Weg. Die Ludwig-Bickell-Treppe führt mich rund 100 Meter bergab und endet in der Marburger Oberstadt zwischen zwei Häusern und oberhalb einer Kirche.

Tipp: Wer oberhalb der Kirche läuft, sieht wunderschöne Fachwerkhäuser und kann durch kleine Gassen wieder zum Marktplatz, dem Ausgangspunkt, zurückkommen.

Ich bummle noch ein bisschen durch die Altstadt. Einige Geschäfte haben am Sonntag sogar geöffnet. Marburgs Altstadt hat den zweiten Weltkrieg anstandslos überstanden und überrascht mit viel Fachwerk. In Geographenkreisen deutet das auf viel Wald und Holzverarbeitung in der Vergangenheit hin.

Relativ weit unten, fast sogar schon unten an der Lahn, liegt das Café Vetter. Dort kehre ich ein und genieße bei live gespielter Klaviermusik einen Cappuccino. Das Café Vetter ist sehr elegant und besuche ich immer wieder gerne.

Tipp: Im Café Vetter unbedingt versuchen, einen Platz im Wintergarten zu bekommen. Auch in der zweiten Reihe dort ist die Aussicht durchaus beeindruckend. Besonders schön ist es zur Dämmerung, wenn die Sonne untergeht und in der Unterstadt die Lichter angehen. Das Zusammenspiel ist wunderschön anzusehen.

Dort gibt es auch schon die ersten Vorboten auf Weihnachten, im Schaufenster warten die ersten Weihnachtsplätzchen auf ihre Käufer.

Der Bummel und die letzten drei Tage haben Marburg als eine lebendige und sehr spannende Stadt präsentiert. Marburg ist auf jeden Fall ein lohnendes Ziel für einen Aufenthalt.

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