Man steht an der Kante und unter einem rauscht das Meer heran. Schon toll, wenn das Land einfach in eine Steilküste übergeht. Aber auch schade das diese Küste immer weiter zurückweicht und damit Land zerstört.
Wir alle kennen es, wir alle mögen es. Am Strand stehen und auf die Unendlichkeit des Meeres zu schauen. Oder stundenlang am Meer entlang spazieren und die Gedanken schweifen lassen. Und wir alle finden sie faszinierend, so eine Steilküste. Manchmal finden wir sie dramatisch, beispielsweise wenn ein Mensch ums Leben kommt. Am zweiten Weihnachtsfeiertag 2011 war ein zehnjähriges Mädchen ums Leben gekommen, als tausende Kubikmeter Kreide und Mergel abrutschten. Die Experten geben mehrheitlich als Ursache starke Regenfälle an. Das muss man sich so vorstellen, dass der Boden bei starken Regenfällen aufquillt und dann seine Haltung verliert. Er rutscht also ab. Die Steilküste besteht am Kap Arkona aus eiszeitlichen Ablagerungen.
Das Wort „Geschiebe“ zeigt, dass es während der letzten Eiszeit ein Gletscher über Rügen lag und sich bewegt hat. Wenn sich ein Gletscher bewegt, nimmt er alles Lockermaterial mit was im Weg liegt. Das bewegt sich dann mit ihm mit oder wird zur Seite weggedrückt. Das nennt man dann „Seitenmoräne“. Moräne heißt dabei Ablagerungsstätte.
Dieses Material hat der Gletscher auf Rügen abgelagert. Dazu kommt noch Ton und fertig ist ein Steinquerschnitt, der bei Regen aufquillt und abrutscht.
Es gibt aber noch eine zweite Möglichkeit, wie es zu einem Hangrutsch kommen kann. Immer dann, wenn das Meer an einer Steilküste „nagt“, also Material im unteren Bereich abträgt. Irgendwann ist der Bereich den das Meer „geknabbert“ hat so groß, das der obere Teil der Steilküste ein zu großes Gewicht aufweist und nach unten rumst. Diesen Bereich, den das Meer ausgehöhlt hat, nennt man Brandungshohlkehle. Wenn sich das über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte hinwegzieht, dann weicht die Küste auf längere Sicht zurück. Das Land nimmt also ab.
Alle Bilder zu diesem Artikel wurden rund um das Kap Arkona auf Rügen aufgenommen. Ein Besuch ist zu empfehlen. Vor allem in der Nebensaison läuft man nicht Gefahr von Besucherhorden niedergetrampelt zu werden.
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